Die Bundesregierung macht mobil: Künftig profitieren Käufer von Elektroautos und Hybridwagen von Zuschüssen in Höhe von mehreren Tausend Euro pro Fahrzeug. Was sollten Sie bei einer Kaufentscheidung hinsichtlich Verbrauch, Reichweite und Lademöglichkeiten zu beachten?
Dazu kommt, welche Modelle stehen zur Auswahl und wie kommt man in den Genuss der Kaufprämie? Antworten auf die wichtigsten Fragen hat der Kfz-Experte Frank Mauelshagen von Ergo. Klar ist, der Staat will mit der Förderung den bisher schleppenden Absatz von Elektroautos ankurbeln.ÂÂÂ Bis 2020 sollen eine Million E-Autos auf der Straße sein. Noch offen ist der exakte Starttermin des Programms. Geht es los, gilt: Jeder, der sich ein neues, reines Elektroauto anschafft, hat Anspruch auf einen Bonus von 4.000 Euro. Bei neuen Hybrid-Fahrzeugen, die Elektro- und Verbrennungsmotor kombinieren, gibt es 3.000 Euro. Das gilt aber nur für sogenannte Plug-in-Hybride. Diese lassen sich über den Verbrennungsmotor und auch am Stromnetz aufladen. Die Prämie fließt nur bei Modellen, deren Netto-Listenpreis in der Basisvariante unter 60.000 Euro liegt. Wichtig: Die eine Hälfte der Prämie, also 2.000 oder 1.500 Euro, zieht der Händler direkt vom Kaufpreis ab. Die andere Hälfte beantragt der Käufer mit dem Kaufvertrag, der den verringerten Preis dokumentiert, beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Den Betrag erhält der Antragssteller mittels Überweisung auf sein Konto. Das Programm läuft bis 2019. Allerdings empfiehlt es sich, nicht allzu lange zu warten: Denn wenn der Topf mit der Gesamtfördersumme von 1,2 Milliarden Euro schon vorher leer ist, ist Schluss.
Immer noch die teurere Variante
Derzeit sind unter den 45 Millionen zugelassenen Autos in Deutschland 19.000 E-Autos und 33.000 Hybride. Lohnt es sich jetzt, ein Elektroauto zu kaufen und wenn ja welche Modelle stehen zur Auswahl? Laut aktuellen Umfragen können sich mehr als 70 Prozent der Deutschen vorstellen, ein Elektroauto zu fahren. Aber, die hohen Preise halten viele Menschen bislang davon ab. E-Autos sind bei der Anschaffung teurer als Benzin- oder Dieselautos – auch mit Prämie. Dabei vergrößert sich das Angebot der Hersteller ständig. 27 Elektro- und Hybridmodelle gibt es derzeit. Kleinwagen sind für etwas unter 20.000 Euro zu haben. In der Kompaktklasse gibt es Varianten mit Elektro- oder Hybridmotor, diese liegen schon deutlich über 30.000 Euro. Bei Mittelklassewagen ist mit Preisen von 40.000 bis 50.000 Euro zu rechnen. Auch größere Limousinen, Sportwagen und SUV sind erhältlich, aber erst ab 60.000 Euro. Die laufenden Kosten sind bei Elektroautos niedriger. Mit Steckdosenstrom für 25 Cent pro Kilowattstunde fallen im Schnitt nur fünf Euro Ladekosten pro 100 Kilometer an. Allerdings machen sich die Einsparungen erst auf längere Sicht bemerkbar, insbesondere auch hinsichtlich günstiger Spritpreise.
Für wen eignen sich Elektroautos?
Wer in Ballungsräumen lebt und vorwiegend kurze Strecken fährt, für den ist ein E-Auto ideal. Die Reichweite liegt derzeit bei 150 bis 200 Kilometern, ausreichend für Fahrten zur Arbeit oder zum Einkauf. Geschäfts- und Urlaubsfahrten erfordern dementsprechend mehr Planung. Sinn hat ein Elektroauto zudem nur, wenn im entsprechenden Umkreis Ladestationen zur Verfügung stehen. Ländliche Gegenden sind dabei weniger gut ausgestattet als städtische. Derzeit gibt es bundesweit 5.600 Ladepunkte an insgesamt 2.600 öffentlich zugänglichen Säulen – verglichen mit 14.500 Tankstellen. Die Bundesregierung will die Ladeinfrastruktur ausbauen, aber das braucht Zeit. Langfristig sind weitere 15.000 Ladesäulen geplant, beispielsweise an Supermärkten oder Shoppingcentern. Generell gilt: Vor der Entscheidung für ein E-Fahrzeug sollte eine Analyse des eigenen Fahrverhaltens stehen: Welche Distanzen lege ich im Alltag zurück? Wo steht die nächste Ladesäule? Wichtig auch der passende Versicherungsschutz: Inzwischen gibt es spezielle Teil- und Vollkaskotarife für Elektroautos, die zum Beispiel auch einen umfangreichen Schutz für den Akku beinhalten. Außerdem übernehmen die meisten speziellen E-Kfz-Policen auch die Abschleppkosten, wenn das Elektroauto mit leeren Batterien liegen bleibt.
(Quelle: www.hartzkom.de; www.ergo.com)