Wer geschäftlich unterwegs ist, nutzt gern öffentliches WLAN, zum Beispiel auch für Bankgeschäfte. Datenschutz ist gerade hier besonders wichtig…

Datenschutz im Internet ist und bleibt ein Trendthema, das beweist ein aktueller Report. Demnach fürchtet sich über die Hälfte der Befragten vor einem Missbrauch persönlicher Daten, dennoch nutzen zwei von zehn Deutschen öffentliches WLAN für Bankgeschäfte, so ein Ergebnis des aktuellen Ergo Risiko-Reports. Dabei helfen schon einfache Maßnahmen, die eigenen Daten im Netz besser zu schützen.

Das A und O des Datenschutzes: das Passwort
Laut ARD/ZDF-Onlinestudie lag im Jahr 2017 die durchschnittliche tägliche Dauer der Internetnutzung bei 149 Minuten. Wer viel surft, hat in der Regel auch eine Vielzahl von Accounts – für das Online-Banking, oder bei Streaming-Diensten. Alle müssen mit einem Passwort geschützt werden. Warum also nicht einfach „123456“ – alle Jahre wieder das am häufigsten gewählte Passwort – für sämtliche Konten verwenden? Ein einziges Passwort und noch dazu ein sehr einfaches macht es Hackern äußert leicht, den Zugang zu knacken. Da das Passwort meistens der einzige Schutz für derlei Daten ist, empfiehlt sich etwas mehr Aufwand. Ergo Direkt Experten empfehlen: „Wer online unterwegs ist, sollte sich die Zeit nehmen, für jeden Account ein individuelles, sicheres Passwort festzulegen. Passwörter sollten 12 Zeichen lang sein und Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten. Wichtig ist zudem: Die Passwörter regelmäßig ändern! Das tut laut ERGO Risiko-Report nur etwa jeder Dritte. Zugegeben: Den Überblick über die zahlreichen Varianten zu behalten, ist schwer. Hier kann ein sogenannter Passwort Manager helfen. Dieses Tool speichert sensible Daten wie Nutzernamen und Passwörter verschlüsselt in einer Datenbank auf der Festplatte des Anwenders. Um darauf zugreifen zu können, benötigt der Nutzer dann nur ein einziges Passwort, das Master-Passwort. Kostenlose Passwort Manager finden Anwender in großer Zahl im Internet.

Vorsicht vor „Phishing“
Dem Identitätsmissbrauch geht meist der Identitätsdiebstahl voraus. Dafür verschicken Internetbetrüger sogenannte „Phishing“-Mails, die als offizielle Mitteilung einer Bank, einer vertrauten Person oder eines Online-Shops getarnt sind. Meist fragen die Betrüger darin vertrauliche Informationen wie Passwörter oder Transaktionsnummern ab. Damit kaufen sie dann im Namen der Betroffenen online ein oder heben Geld von ihrem Konto ab. Die „Phishing“-Mails sind mittlerweile sehr professionell gestaltet und sehen denen des echten Absenders oft täuschend ähnlich. Übrigens sind mittlerweile auch Phishing-Mails als Antwort auf Stellenanzeigen von Unternehmen im Internet unterwegs. Da wie dort kann man sich schützen. Wichtig ist, grundsätzlich skeptisch gegenüber einer Abfrage persönlicher Daten per Mail zu sein. Im Zweifelsfall ist die einfachste Möglichkeit, die Mail zu löschen. Sollte dabei eine echte Anfrage untergehen, wird sich der Absender wahrscheinlich erneut melden. Keinesfalls sollten sich die Empfänger verleiten lassen, mitgeschickte Anhänge oder Links zu öffnen. Das Problem, oft reicht bereits ein Klick, damit sich auf dem Computer eine Spyware oder ein Virus installiert. Wer es genauer wissen will, kann beim Kundenservice des betreffenden Unternehmens anrufen. Ob die Mail echt ist oder nicht, können die Mitarbeiter dort klären. Denn, was viele User nicht wissen, in der Regel senden seriöse Unternehmen weder Mahnungen per E-Mail, noch würden sie Kunden in einer E-Mail zur Angabe von Passwörtern, PINs oder TANs auffordern. Erscheint die Mail einer vertrauten Person seltsam, am besten den Betreffenden kurz kontaktieren, ob er wirklich der Absender ist. Übrigens: Besondere Vorsicht gilt im öffentlichen WLAN. Für Cyberkriminelle ist es ein Kinderspiel, mit einer entsprechenden Software in das Netz einzudringen und Nachrichten oder Zugangsdaten beispielsweise mitzulesen. Daher sollten besser keine Bankgeschäfte im öffentlichen WLAN getätigt werden. Gibt es in der Auswahlliste für WLAN mehrere ähnlich lautende Einträge, sollten Nutzer laut ERGO Direkt beim Anbieter nach dem richtigen Zugang fragen. Denn Betrüger stellen oft Hotspots zur Verfügung, die dem Original ähneln, um so an die Daten zu kommen.

Unterwegs in den sozialen Medien
Wer privat soziale Netzwerke nutzt, gibt – oft ungewollt oder unbewusst – viel von sich preis. Spätestens seit dem Facebook Skandal weiß jeder, diese Netzwerke sammeln große Mengen an Daten über die Gewohnheiten ihrer Nutzer, erstellen daraus Profile und verkaufen die Daten an ihre Werbekunden oder schneiden Werbung auf den jeweiligen Anwender zu. Nicht jeder Nutzer ist damit einverstanden. Grundsätzlich hilft es, sich jeweils für die strengsten Privatsphäre-Einstellungen zu entscheiden. Zudem rät Ergo Direkt, Felder des eigenen Profils frei zu lassen – zum Beispiel Postanschrift und private Handynummer. Diese Angaben benötigt normalerweise keiner der Freunde im Netzwerk. Wichtig zu wissen: Wer sich mit seinem Facebook-Profil bei einer App oder einer Webseite anmeldet, ermöglicht diesen Diensten damit den Zugriff auf seine persönlichen Daten. In den Facebook-Einstellungen ist unter dem Punkt „Apps und Webseiten“ erkennbar, welche Apps und Webseiten mit dem Facebook-Konto verbunden sind. Der Anwender kann diese Verbindungen löschen und sich direkt bei den jeweiligen Seiten und Apps anmelden. Allerdings gilt, ein vollständiger Schutz der Privatsphäre im Internet ist heute nicht mehr möglich, dafür ist die virtuelle Welt zu vernetzt. Wer hier unterwegs ist, sollte daher vorsichtig sein und mit privaten Daten sehr restriktiv umgehen.
(Quelle: www.ergodirekt.de)