Während andere Branchen schon länger von den Technologien der Digitalisierung profitieren, hängt der Handel noch etwas hinterher. Dennoch zeigen Studien, dass sich die Digitalisierung im Handel im Aufwind befindet und aktuell der bestimmende Trend ist. Welche Chancen bietet die Digitalisierung für Händler? …

Wer die Chancen der Digitalisierung richtig nutzt, kann nicht nur seinen Umsatz und damit das Wachstum steigern, sondern gleichzeitig seine Produkt- und Servicequalität verbessern sowie neue Kundenkreise erschließen. Große Konzerne nutzen die Digitalisierung schon deutlich stärker. Um auf dem Markt langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen daher auch kleine und mittlere Unternehmen nachrüsten. Denn Digitalisierung wirkt, wie der „Digitalisierungsindex Mittelstand 2018“ zeigt: 57 Prozent der sogenannten „Digital Leader“ – also Vorreiter in der Handelsbranche – sprechen von einem Mehrwert.

Verbesserung der Kundenbeziehung

Die Digitalisierung hilft beispielsweise dabei, die Interessen und Kaufabsichten der Kunden zu analysieren – und das bringt eine Verbesserung der Kundenbeziehung mit sich. Spezielle Kundendatenbanken speichern beispielsweise das Kaufverhalten. So können personalisierte Angebote erstellt werden. Das steigert die Zufriedenheit der Kundschaft und sorgt gleichzeitig für Kundenbindung. Weiterhin lässt sich etwa durch Bewegungs- oder Infrarotsensoren, die unter anderem Bewegungsprofile der Kunden erstellen, der Ladenaufbau optimieren.

Steigerung der Produktivität

Aber auch logistisch bietet die Digitalisierung einige Vorteile: Während Großunternehmen schon lange von guten Warenwirtschaftssystemen profitieren, steht dies nun auch kleinen und mittleren Unternehmen zur Verfügung. So ergab der „Digitalisierungsindex Mittelstand 2018“, dass bereits ein Drittel der Handelsunternehmen auf digitale Prozesse, beispielsweise bei der Mitarbeiterplanung, Bearbeitung von Urlaubsanträgen oder der Erstellung von Lohnabrechnungen, setzt. Auch das Sortiment kann dadurch optimiert werden, Mengen für Bestellungen können leichter abgelesen und berechnet werden. Zudem unterstützen vernetzte Produkte Unternehmen durch Echtzeitanalysen ihrer Warenbestände. Intelligente Regale melden beispielsweise, wenn ein Produkt zur Neige geht. Das garantiert eine schnelle Nachbestellung. Ebenso werden Ladenhüter früher erkannt und entsprechend schneller aus den Regalen verbannt.

Ausweitung der digitalen Angebote und digitalen Kompetenz der Mitarbeiter

Auch die Einbindung von Online-Verkaufsformen kann dem stationären Handel helfen, seine Reichweite zu erweitern und seinen Umsatz zu steigern. Wer seine Produkte online und offline anbietet, erreicht mehr Kunden. Denn die Mehrheit will auf beiden Kanälen bedient werden. Aber nicht nur der klassische Onlineshop bringt Vorteile, auch andere Kanäle bieten großes Potenzial: Kurze Newsletter, digitale Event-Einladungen oder Social-Media-Posts erzeugen Aufmerksamkeit und bleiben den Kunden in Erinnerung. Wichtig dafür ist jedoch auch das digitale Know-how der Mitarbeiter: Ein sicherer Umgang mit Geräten und Anwendungen sowie Hintergrundinformationen zum Datenschutz sind elementar für die erfolgreiche Umsetzung einer digitalen Strategie. Herrmann empfiehlt Unternehmen daher, entsprechende Weiterbildungen und Schulungen für die Mitarbeiter anzubieten.

Absicherung der digitalen Hilfsmittel

Im Handel können sich bereits kleine Maßnahmen wie eine Website oder ein Onlineshop auf den Erfolg des Unternehmens auswirken. Doch elektronische Geräte sind fehleranfällig und können früher oder später ausfallen. Versicherer wie die Nürnberger Versicherung raten daher bei digitalen Abläufen über den Abschluss einer Elektronikversicherung nachdenken. Sie sichert jegliche Elektronik gegen technisches und menschliches Versagen ab.

(Quelle: www.nuernberger.de)