Die Künstliche Intelligenz (KI) hält auch Einzug in das Gesundheitswesen. Sie hilft, möglichst

genaue Diagnosen zu stellen und optimale Therapien vorzuschlagen. Hier ein Überblick:

KI-Funktionsweise

Künstliche Intelligenz (engl.: Artificial Intelligence – AI) ist eine Software, die aus großen

Datenmengen (Big Data) selbstständig Muster erkennt, daraus lernt und häufig anders reagiert als Menschen es je tun würden. Die Software wird nur bis zu einer bestimmten Stufe mit speziellen Sprachen und Methoden (Deep Learning) entwickelt. Danach lernt das Programm selbst, vor allem wenn riesige Datenmengen (z. B. MRT-Aufnahmen, Laborwerte) und Rechnerkapazitäten zur Verfügung stehen. Bei KI bringen sich Computerprogramme die Erkenntnisse selbst bei, ohne dass man im Detail weiß, wie das genau geschieht.

KI im Gesundheitswesen

· Wearables: Diese Minicomputer sind inzwischen ein alltäglicher Begleiter. Viele Sportler

tragen Fitness- oder Wellnestracker am Handgelenk, um die Vitalfunktionen des Körpers

aufzuzeichnen. Derzeit sind nur Produkte für den Freizeit- und Fitnessbereich auf dem Markt.

In der Planung sind z. B. medizinische Wearables für Diabetiker und in der Pflege werden

intelligente Pflaster erprobt, die signalisieren sollen, wann ein Patient umgelegt werden
muss, um Wundliegen zu vermeiden.

· Medizinische Apps: Sie können für die Diagnose oder Therapie von Krankheiten eingesetzt

werden. Als medizinische Produkte müssen sie in einem offiziellen Verfahren geprüft und

zugelassen werden. Es gibt z. B. eine App, die anhand von bestimmten Bewegungsmustern

frühzeitig Parkinson erkennen kann und den Nutzer informiert.

· Digitale Patientenakte: Seit dem 1.1.2021 können alle gesetzlich Versicherten eine

elektronische Patientenakte (ePA) von ihrer Krankenversicherung erhalten, in der sämtliche

Befunde und Informationen aus vorhergehenden Arztbesuchen und Behandlungen Praxis

und krankenhausübergreifend gespeichert werden können.

· Bildverarbeitung und Diagnostik: Künstliche Intelligenz wird vor allem zur Auswertung

von MRT-Aufnahmen eingesetzt. Software erkennt schnell und zuverlässig pathologische

Veränderungen im Bild z. B. bei der Erkennung von Brustkrebs. Im Bereich der

Hauskrebsdiagnose wurden mehrere erfolgversprechende Studien durchgeführt, ebenso bei

der Darmspiegelung zur Erkennung von Tumoren.

· Big Data: KI kann riesige Datenmengen kombinieren und analysieren, als es je Menschen

möglich sein wird. Daher wird KI immer stärker im klinischen Bereich eingesetzt: klinische

Entscheidungsfindung, roboterunterstütze Chirurgie, Überwachung chronischer Krankheiten

oder im Krankenhausdatenmanagement.

· Nanobots: „Miniroboter“, die mit bloßem Auge kaum sichtbar sind, werden in die Blutbahn

gespritzt. Sie überwachen dann KI-gesteuert Gesundheitswerte und Medikation.

Die Entwicklung schreitet schnell voran. KI wird in den nächsten Jahren im medizinischen Bereich

eine immer größere Bedeutung spielen. Die im privaten Bereich eingesetzten Apps und Wearables ersetzen keinen Arztbesuch.